Mehr Corona-Fälle, weil mehr getestet wird? Warum das zu einfach gedacht ist. Die nächsten Blogbeiträge werden sich mit Fragen rund um die Statistik der Corona-Tests beschäftigen.
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In den letzten Beiträgen haben wir die gemeldeten Corona-Neuinfektionen betrachtet, um mit möglichst einfachen statistischen Methoden ein Gefühl für die Situation zu bekommen. Die häufigste Nachfrage war, wie das alles im Zusammenhang mit der Anzahl durchgeführter Tests steht. Zeit, sich dem Thema mit etwas Respekt zu widmen.
Ein Beitrag von Jochen Fiedler und Sascha Feth.
Einschub: Ursprünglich hatten wir angekündigt, ein Update zur Frage »Wann beginnt die neue Welle?« zu posten. Vermutlich ist es zwischenzeitlich aber offensichtlich, dass die Welle nicht oder noch nicht kam. Die Zahlen stagnieren glücklicherweise statt zu steigen.
Beginnen wir mit der zweithäufigsten Frage: Beschäftigen wir uns auch mit örtlich-aufgelösten Daten? Klare Antwort: Ja. Im Projekt EpiDeMSe tun wir genau das, und noch vieles mehr. Auch andere Länder haben wir schon ausgewertet. So hat etwa unser zweiter Artikel zur Corona-Serieversucht, die Sterblichkeitsunterschiede zwischen Italien und Deutschland zu Beginn der Pandemie zu erklären.
Derzeit geistern in einigen Posts die Anzahl der Tests durch die Filterblasen sozialer Medien. Ihre Botschaft: Die vermeintliche zweite Welle sei (allein/überwiegend) durch erhöhte Anzahl an Tests zu erklären. Ein flüchtiger Blick auf die Tabellen scheint das zu bestätigen. Nun sind flüchtige Blicke auf Tabellen in der Statistik nie zur Wahrheitsfindung geeignet. Speziell beim Thema Tests ist man hier auf dünnem Eis unterwegs.
Wir wollen uns ansehen, ob sich das Infektionsgeschehen und die Todeszahlen neuerdings durch die Anzahl der Tests erklären lassen. Dazu starten wir eine Mini-Serie hier im Blog:
In der Hoffnung Sie neugierig gemacht zu haben; bleiben Sie gesund.
Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM