Alles neu in der Herbstschule 2020 und für unsere neuen Stipendiaten:innen

Porträt Mareike Witzig und Steven Ziegler

Die Herbstschule 2020 ist in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere: Es ist die erste Veranstaltung für Studierende, die bei uns am Institut unter Corona-Bedingungen stattfindet und ein großer Themenschwerpunkt liegt dieses Jahr explizit im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Maschinellem Lernen.

Für Mareike Witzig aus Leipzig und Steven Ziegler aus St. Martin bei Neustadt an der Weinstraße läutet die Herbstschule außerdem einen neuen Lebensabschnitt ein. Die beiden Felix-Klein-Neuzugänge starten im Oktober mit dem Studium an der TU Kaiserslautern als Felix-Klein-Stipendiat:in. Eine gute Gelegenheit, sie näher kennenzulernen.

Die Wege, über die frisch gebackene Abiturienten:innen zu unserem Felix-Klein-Stipendium finden, sind ganz unterschiedlich. Mareike Witzig ist über die die Fraunhofer-Talent-School im Dreiländereck in Sachsen auf das ITWM aufmerksam geworden. »Weitere Recherche führte mich dann zu dem Stipendium, welches mit seinen Angeboten und dem unmittelbaren Kontakt zu Fraunhofer sofort mein Interesse geweckt hat«, so die 17-Jährige. Steven Ziegler half die regionale Nähe und eigene Verbindungen zur TU Kaiserslautern: »Prof. Dr. Stefan Ruzika vom Fachbereich Mathematik lebt bei mir im Dorf und hat mich beraten. Zum Glück wurde durch Corona die Bewerbungsfrist verlängert. So hat das gut gepasst.«

Mareike Witzig
© Fraunhofer ITWM
Mareike Witzig aus Leipzig startet im Oktober als Felix-Klein-Stipendiatin mit ihrem Mathestudium.

Kaiserslautern als neue Heimat oder gewohnte Umgebung neu entdecken

Für beide heißt es jetzt: Raus aus dem Elternhaus und rein ins Studienleben. Leipzigerin Mareike kannte Kaiserslautern vorher gar nicht, die Wohnungssuche war trotzdem kein großes Problem: »Ich ziehe im Oktober nach Kaiserslautern und das ist abgesehen von der weiten Strecke kein großer Aufwand, denn ich habe einen Platz im Haus der Mathematik.« Anlässlich des Jahres der Mathematik 2008 hat die Gesellschaft Haus der Universität Kaiserslautern e.V. (GHU) dem Fachbereich Mathematik ein Haus in der Innenstadt zur Verfügung gestellt, mit dem Ziel, dass dort besonders qualifizierte Studierende der Mathematik gemeinsam wohnen und studieren können. 

Steven kennt Kaiserslautern bereits, als Student gibt es aber sicherlich trotzdem noch viel zu entdecken: »Von klein auf besuche ich die amerikanische Kirche in Kaiserslautern und kenne daher den westlichen Teil Kaiserslauterns. Die Uni-Umgebung jedoch nicht so gut. Ich habe eine Wohnung im Staytoo. Die Studentenapartments liegen genau zwischen Uni und Fraunhofer ITWM.«

Steven Ziegler
© Fraunhofer ITWM
Steven Ziegler ist 19 Jahre alt und ebenfalls neuer Felix-Klein-Stipendiat und Mathe-Student.

Austausch und Kennenlernen hat oberste Prio

Mareike und Steven sind in Gruppe zwei und beschäftigen sich mit dem Thema »Künstliche Intelligenz im Kontext von Reinforcement Learning«. Kein Thema, das man in der Schule in der Form behandelt hätte. Beide sind gespannt auf die Einblicke in die Anwendungsgebiete der Mathematik. »Auf die Zusammenarbeit und den Austausch untereinander, den Workshop an sich, aber auch den gemeinsamen Gruppenausflug, freue ich mich am meisten. Bisher hat mir die Arbeit an dem Projekt am besten gefallen. Dabei war vor allem der Programmierteil spannend,« berichtet Mareike.

Die neuen Studis sind sich einig: Gerade als »Neue« in der Felix-Klein-Gemeinschaft ist das eine gute Zeit, um sich mit den anderen Stipentiaten:innen auszutauschen und sich untereinander kennenzulernen. Steven betont: »In dieser Woche ist das erstmalige Treffen meiner künftigen Mitstudierenden das Wichtigste. So kann man schon einmal Kontakte knüpfen. Aber auch durch die Gruppenzusammensetzung aus Studierenden in verschiedenen Semestern bekommt man wichtige Einblicke.«

Herbstschule zu Corona-Zeiten

Neben den Gruppenarbeiten besuchen die Teilnehmenden auch die Vorträge der Videokonferenz »Continuous Optimization«, die in Englisch von internationalen Experten gehalten werden. Auch wenn sich beide darauf freuen, haben sie Respekt vor dem Fachenglisch und dem Niveau der Mathematik, die ihnen da geboten wird.

Die Fachvorträge gibt es dieses Jahr nur digital und nicht im Hörsaal, aber auch in den Projektgruppen ist einiges anders. »Wir sind zu sechst in einem großen gut belüfteten Raum. Jede/r an seinem eigenen Tisch. Snacks und Getränke werden im Flur bereitgestellt und sind separat verpackt«, erzählt der 19-Jährige. »Die Corona-Schutzmaßnahmen werden gut umgesetzt. Die Abstände kann man auf jeden Fall super einhalten und Desinfektionsmittel stehen immer bereit. Trotzdem ist es noch möglich gut zusammenzuarbeiten«, so Mareike. Ein gemeinsamer Ausflug darf auch in Corona-Zeiten nicht fehlen. Mitte der Woche wandern alle gemeinsam nach Dansenberg. 

In ihrer Freizeit sind die beiden auch Fans von Outdoor und Action. Steven klettert und bouldert gerne und übt sich in Selbstverteidigung. Mareike schwimmt bisher regelmäßig im Verein und begeistert sich für Wassersport wie Kanu fahren. 

Wohin nach dem Studium?

Was ihre Berufswünsche und Vorstellungen angeht, sind sie noch offen: »Eine genaue Berufsvorstellung habe ich noch nicht, deshalb studiere ich auch Mathematik, weil einem damit sehr gute und breit gefächerte Einsatzgebiete ermöglicht werden. Meine Interessen liegen aber in den Schnittstellen zwischen Mathematik und Informatik, besonders in den Gebieten KI und Maschinelles Lernen,« so Steven. Die junge Mathematikerin kann sich gut vorstellen in die Forschung zu gehen. »Allerdings bin ich offen, was den Beruf angeht und jetzt geht es erstmal ans Studium.«

Dabei wünschen wir beiden einen erfolgreichen Start und viel Spaß!