Beispiel: Verringerung der mechanischen Belastung an Schweißpunkten
Ein zentrales Ziel im Projekt »SoSeTex« ist es, besonders empfindliche Stellen in E-Textilien – wie Schweißpunkte zwischen leitfähigen Garnen und Platinen – mechanisch zu entlasten. Anhand digitaler Simulationen wurden verschiedene Verstärkungsdesigns untersucht, um die Belastung an diesen kritischen Punkten zu minimieren.
Abbildung A zeigt den Vergleich zwischen experimentellen Prototypen und ihren digitalen Zwillingen. Die Farben im Digitalen Zwilling markieren unterschiedliche Garntypen. In Variante 1 verlaufen die Leiterbahnen ohne zusätzliche Verstärkung direkt im normalen Gestrick, während in Variante 2 eine schmale Verstärkungszone aus dickerem Garn um die Leiterbahnen eingestrickt ist. Variante 3 erweitert diese Verstärkung zu einer breiteren Zone. Die Farbmarkierungen im Digitalen Zwilling machen deutlich, welche Garntypen jeweils verwendet wurden.
Die anschließenden mechanischen Simulationen in Abbildung B zeigen die Biegeverformung des Textils unter Eigengewicht – sowohl in Draufsicht (linke Spalten) als auch in Seitenansicht (rechte Spalte). Dabei wird sichtbar, dass die Spannungen entlang der Leiterbahnen durch die Verstärkungszonen deutlich reduziert werden können. Besonders in der breit verstärkten Variante (3) sinken die Belastungsspitzen an den Schweißpunkten spürbar. Diese Erkenntnisse ermöglichen gezielte Anpassungen im Textildesign, um empfindliche Verbindungsstellen robuster zu gestalten – ganz ohne physische Prototypen. So trägt die digitale Simulation entscheidend zur Verbesserung der Lebensdauer und Funktionssicherheit von E-Textilien bei.