Im Projekt VISPI entwickeln wir im Verbund eine Simulationssoftware, mit der ein breites Spektrum von Spinnprozessen virtuell abgebildet und untersucht werden kann.
Spinnen ist eine der ältesten Techniken der Menschheit. Klassische Spinnereien der Textilindustrie, die Fasern zu einem Garn verarbeiten, findet man nur noch vereinzelt in Europa. Die Globalisierung betrifft aber auch die hier betrachtete Herstellung von synthetischen Fasern. Gemäß dem Branchenreport »Chemiefaserindustrie in Deutschland (2015)« wurde 2013 zwei Drittel der weltweiten Chemiefasermenge in China produziert.
Um sich international behaupten zu können, setzen die deutschen Faserhersteller auf »Neuentwicklungen mit hoher Wertschöpfung, um sich von der in Asien hergestellten Massenware unterscheiden zu können«. Der diesem Industriesegment zugeordnete Maschinenbau ist nach wie vor stark in Deutschland verwurzelt. Jedoch stößt die industrielle Forschung zur Produkt- und Prozessinnovation auf rein experimenteller Basis an ihre Grenzen, so dass zunehmend ein Virtualisierungstrend zu beobachten ist.