»Ich wusste nicht, was man mit Mathe alles machen kann!«

Der Girls'Day 2024 am Fraunhofer ITWM

22 Schülerinnen aus Kaiserslautern, Neustadt, Ramstein oder Worms nutzten die Chance, beim Girls'Day am 25.4.2024 einen Tag am Fraunhofer ITWM zu erleben. Ein vielseitiges Programm inklusive Rallye zeigte den Teilnehmerinnen die Bandbreite und Atmosphäre am weltweit größten Institut für Industriemathematik.

Was kann ich mit Mathematik alles tun, außer Lehrerin werden? Das war einigen der Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren vor dem Girls'Day gar nicht klar. Emely vom Albert-Schweitzer-Gymnasium in Kaiserslautern hat sich mit sehr konkreter Motivation angemeldet: »Mein Ziel ist herauszufinden, ob Mathematikerin für mich als Beruf infrage kommt. Ich fand heute wirklich sehr spannend, besonders die Bildverarbeitung und das Detektieren von Objekten war überraschend für mich«, berichtet die 15-Jährige.

Nicht alle Schülerinnen hatten so klar gesteckte Ziele, sondern ließen die Veranstaltung auf sich zukommen. »Unser Mathelehrer war begeistert von dem Institut und hat vorgeschlagen, dass wir uns anmelden. Viel vorstellen konnte ich mir allerdings nicht. Aber ich fand den Tag richtig toll«, erzählt Ayah begeistert. Sie ist 17 Jahre und geht in die zehnte Klasse am St. Franziskus Gymnasium in Kaiserslautern. 

Mehr als Mathematik und Forschung überraschen

Einige ihrer Mitschülerinnen sind diesem Lehrer-Tipp ebenfalls gefolgt, so auch Leyla: »Ehrlich gesagt, hatte ich mir den Girls'Day hier viel weniger interessant vorgestellt als er war. Ich fand besonders den Fahrsimulator super toll«, so die 16-Jährige. Der RODOS (RObot based Driving and Operation Simulator) und die Arbeiten des Bereichs »Mathematik für die Fahrzeugentwicklung« waren ein Programmpunkt, der die Teilnehmerinnen auch in den Keller des Instituts unter die riesige Kuppel führte. »Ich wusste gar nicht, dass es auch so große Projekte an diesem Institut gibt. Mir war zwar klar, dass man hier programmiert – also, Informatik und Mathematik zusammengehören. Aber es freut mich, dass Physik auch gefragt ist, denn ich habe nächstes Jahr Physik als Leistungsfach.« Ihr Berufswunsch steht noch nicht fest, aber der Tag hat sie auch auf anderer Ebene überrascht: »Ihr seid alle so freundlich und offen. Ich fühle mich sehr wohl hier.«

Außerdem erzählten Mathematikerinnen wie Dr. Elisabeth Finhold von ihrem eigenen Weg zu Fraunhofer. Sie machte den Schülerinnen die Arbeiten ihres Bereiches »Optimierung« greifbarer: »In Eurem Alltag begegnen Euch einige Optimierungsprobleme, sei es beim Einräumen der Spülmaschine, dem Kofferpacken oder beim Organisieren einer Reise.« Ihre Präsentation zeigte eine große Bandbreite an mathematischen Anwendungen und praxisnahen Projekten – vom Edelstein schleifen über der Organisation von Dienstplänen im Krankenhaus bis hin zur Software für Energiemanagement in Gebäuden. »Wir machen Mathematik, die wirklich zum Einsatz kommt! Und dabei arbeiten wir im Team, kreativ und vielfältig!«

Emely vom Albert-Schweitzer-Gymnasium
© Fraunhofer ITWM
Emely vom Albert-Schweitzer-Gymnasium hat sich mit sehr konkreter Motivation angemeldet: »Mein Ziel ist herauszufinden, ob Mathematikerin für mich als Beruf infrage kommt. Ich fand heute wirklich sehr spannend, besonders die Bildverarbeitung und das Detektieren von Objekten war überraschend für mich«, berichtet die 15-Jährige.
Kennenlernen des Bereichs »Optimierung« mit Elisabeth Finhold.
© Fraunhofer ITWM
Kennenlernen des Bereichs »Optimierung« mit Elisabeth Finhold. Wie kann Mathematik bei Planungs- und Entscheidungsproblemen helfen? Wie können mithilfe individueller Optimierungsverfahren bestmögliche Lösungen berechnet werden? Zum Beispiel hier im Bild beim Schleifen von Edelsteinen.
Gemeinsam rätseln bei der Rallye
© Fraunhofer ITWM
Gemeinsam rätseln bei der Rallye: Ayah, Yeyun und Leyla haben sich gemeinsam angemeldet. Sie gehen in die zehnte Klasse im St. Franziskus Gymnasium.

Gemeinsam rätseln bei der Rallye mit Quiz 

Aber nicht nur Fachprojekte wurden den Schülerinnen vorgestellt, sondern eine Institutsführung stand ebenso auf dem Programm sowie eine Präsentation zu den Karrieremöglichkeiten am Fraunhofer ITWM.

»Ich war zwar schon mit der Mathe-AG mal hier im Haus, aber heute habe ich noch mehr erfahren. Ich wusste nicht wirklich, was man mit Mathe alles machen kann«, so die 16-Jährige Yeyun. »Neben der Forschung sind die Arbeitsplätze und die Atrien sehr beeindruckend. Außerdem hat mir das Quiz sehr gefallen, so konnte man gemeinsam rätseln.« Bei einer Rallye haben die jungen Frauen zu jeder Station gemeinsam Fragen beantwortet, belohnt wurden sie mit Buchstaben, um anschließend ein Lösungswort aus der Welt des Fraunhofer ITWM zu erhalten. Als Gewinn gab es am Ende eine Tasche gefüllt mit Fraunhofer-Überraschungen.

Wir hoffen, der Girls'Day am Fraunhofer ITWM war für alle ein unvergessliches Erlebnis, das nicht nur informativ war, sondern vielleicht auch bei der zukünftigen Studiums- oder Berufswahl inspiriert.