Realitätsnahe SMC-Simulation: Strömungsverhalten verstehen, Material effizient nutzen
Das Pressen von SMC ist ein komplexer Vorgang, bei dem Temperatur, Druck und Materialverhalten genau zusammenspielen müssen. Die Fasern bilden dabei ein Netzwerk, das die Festigkeit, das Fließverhalten und die Materialqualität bestimmt. Wird die Faserorientierung im Entwicklungsprozess nicht berücksichtigt, kann es später zu Schwachstellen im Bauteil kommen.
Weil sich Fasern und Harz beim Pressvorgang unterschiedlich schnell bewegen, ist es nicht einfach, diesen Prozess realitätsnah abzubilden. Hier setzt unser Tool an, das auf unserer Softwarelösung FLUID basiert: Harz und Fasern können mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fließen, wodurch Regionen entstehen können, in denen deutlich weniger Fasermaterial vorliegt. Die Durchlässigkeiten können mittels Mikroskalensimulationen mit GeoDict bestimmt werden.
Die Vorhersagen überprüfen und validieren wir durch Computertomographie (CT)-Bildanalyse – auch bei komplexen Bauteilgeometrien wie einem Amaturenbrett aus der Automobilproduktion. Unsere Methode liefert genaue Eingangsdaten für die Strukturanalyse von SMC-Bauteilen. Damit ist es möglich, das Material effizienter zu nutzen und gleichzeitig die Qualität und Sicherheit der Produkte zu erhöhen.
- Unsere Forschenden entwickelten ein zweiphasiges Simulationsmodell für SMC, das erstmals in einem industriellen Kontext die unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten von Harz und Fasern berücksichtigt.
- Die Permeabilität (Durchlässigkeit) der Faserbündel – also wie gut das Harz durch die Fasern fließen kann – wird durch mikroskalige Simulationen abgeschätzt.
- Für die Simulation genügt die Messung der Viskosität des Harzes. Messungen für die gesamte Mischung sind nicht nötig.