Felix-Klein-Jahrestagung fördert Top-Nachwuchs

Modellierungswoche exklusiv für Felix-Klein-Stipendiaten

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Um angewandte Mathematik in allen Facetten ging es in der Felix-Klein-Jahrestagung vom 26. bis 30. September 2016. Felix-Klein-Stipendiaten bearbeiteten realistische Problemstellungen, übersetzten diese in mathematische Modelle und präsentierten am Ende der Woche ihre einfallsreichen Lösungswege im Experten-Plenum.

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Das Felix-Klein-Zentrum für Mathematik organisiert regelmäßig sogenannte »Modellierungswochen«, diese sind Teil des Stipendiums und exklusiv für den Mathematik-Nachwuchs zusammengestellt. Hier werden die Stipendiaten an die Praxis der angewandten Mathematik herangeführt und bereits im Studium im Umgang mit industriellen Fragestellungen geschult.

In fünf Gruppen gestalteten die 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Modellierungswoche je ein Projekt aus der Arbeitspraxis des Fraunhofer ITWM.

Dabei saßen sie an Aufgaben aus den unterschiedlichsten Bereichen wie:

  • Welche Aspekte müssen bei der Herstellung eines Trampolins für Kinder beachtet werden?
  • Welche finanzmathematischen Modelle berücksichtigen die Auswirkungen eines möglichen Negativzinses?
  • Welche mathematischen Ansätze und Größen können beim Sprühlackieren in der Fahrzeugherstellung zum Einsatz kommen?
  • Wie kann die Wasserversorgung zweier kommunaler Netze zur Absicherung der Trinkwasserversorgung verbunden werden?
  • Welche Daten müssen bei einer Dekontamination und Reinigung bei Verschmutzung mit giftigen oder radioaktiven Stoffen einbezogen werden bzw. wann ist eine Reinigung beendet?

In Gruppenarbeiten rauchten die Köpfe. Die Zusammensetzung der Projektteilnehmer wurde dabei bewusst durchmischt gehalten, sodass unterschiedlichste Semesterstufen miteinander arbeiten und voneinander lernen konnten. Währenddessen stand ihnen der »fiktive Auftraggeber« des Projektes – in Person eines Wissenschaftlers des ITWM – als Tutor zur Seite.

»Geballtes neues Wissen und Erfahrungen«

»Meine Erwartungen an die Stipendiaten wurden mehr als erfüllt. Unsere Aufgabenstellung war relativ allgemein gehalten. Es wurde unter Zeitdruck gearbeitet und es sind hervorragende Ergebnisse entstanden, mit denen ich nicht gerechnet hätte,« so Stefanie Grimm, Tutorin einer Gruppe. »Man merkt einfach, dass hier außergewöhnlich starke Talente bei uns sind, der Top-Nachwuchs eben.«

Parallel zur Modellierungswoche fand zudem die Konferenz Mathematical Methods in Big Data statt. »Für die Stipendiaten eine einmalige Möglichkeit im Rahmen dessen gleich mehrere Vorträge international renommierter Experten aus USA, Frankreich, Schweden, Israel und der Schweiz zu besuchen. Die mathematische Analyse großer Datenmengen ist insbesondere in der Medizin und bei der Verbrechens- und Terrorprävention ein aktuelles und spannendes Thema. Die Studierenden konnten in dieser Woche geballtes neues Wissen und Erfahrungen mitnehmen. Vielleicht ist der Funke auf die eine oder den anderen übergesprungen, in diese Thematik einzusteigen,« so Prof. Karl-Heinz Küfer, Abteilungsleiter Optimierung im Fraunhofer ITWM und wissenschaftlicher Leiter der Modellierungswoche.

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