ITWM-Erweiterungsbau eingeweiht: Forschungsmeile wächst weiter

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19 Monate Bauzeit, 2000 Quadratmeter Nutzfläche, 110 neue Arbeitsplätze, 11,6 Millionen Euro – das sind die nüchternen Eckdaten des Erweiterungsbaus am Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik in Kaiserslautern. Dahinter steht ein hoher Zugewinn an Arbeitsqualität, denn der Anbau beherbergt neue Labore, moderne Büros und eine beispielhafte IT-Infrastruktur.

Der Institutsleiter Prof. Dieter Prätzel-Wolters sagte bei der Einweihungsfeier: »Der Neubau und die erweiterte Infrastruktur schaffen exzellente Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine hervorragende Ausgangssituation für die Erweiterung der Kompetenzen und Geschäftsfelder des ITWM. Wir sind uns bewusst, dass solche Investitionen in Forschung und Innovation in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, wo in vielen europäischen Ländern Universitäten und Forschungsinstitute massiv unter dem Sparzwang leiden, keine Selbstverständlichkeit sind. Wir profitieren davon und sind dankbar dafür, dass die Bundesregierung und das Land Rheinland Pfalz solche Investitionen mit hoher Priorität fördern und die Fraunhofer-Gesellschaft durch ihre erfolgreiche Arbeit in der Lage ist, umfangreiche Mittel für den Ausbau ihrer Institute bereitzustellen.«

Der Neubau ergänzt die drei Riegel des Instituts um einen weiteren Baukörper, der harmonisch durch ein zusätzliches Atrium mit dem Hauptgebäude verbunden ist. Durch einen in Glas gehaltenen zweistöckigen Aufbau wird ein architektonischer Akzent als Abschluss des ITWM-Gebäudes zur Stadt hin gesetzt. Das wurde deutlich bei der Einweihung des vom Land Rheinland-Pfalz, der Fraunhofer-Gesellschaft (jeweils 25 Prozent) und dem Europäischen Strukturfonds für regionale Entwicklung EFRE (50 Prozent) finanzierten Anbaus.

Doris Ahnen betont Bedeutung der Erweiterung des Instituts

Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen betont die Bedeutung der Erweiterung des Instituts für die Profilbildung des Wissenschaftsstandortes Kaiserslautern. »Ich bin überzeugt, dass die Investitionen in den Neubau gut angelegt sind. Das ITWM kann mit den neuen Arbeitsmöglichkeiten die vielen innovativen Entwicklungen in der anwendungsorientierten Mathematik, die über die Grenzen des Landes hinaus beachtet werden, weiter ausbauen. Nicht zuletzt durch die Einbindung in ein starkes wissenschaftliches Umfeld mit den beiden Hochschulen und weiteren außeruniversitären Forschungseinrichtungen wird von der Erweiterung des ITWM sicher auch in Kaiserslautern insgesamt ein neuer Schub in den Bereichen Forschung und Technologie zu spüren sei«, so die Ministerin.

Prof. Dr. Alfred Gossner, Mitglied des Vorstands der Fraunhofer-Gesellschaft, dankte allen am Projekt »ITWM-Erweiterungsbau« Beteiligten und hob die Bedeutung des Fraunhofer-Innovationsclusters »Digitale Nutzfahrzeugtechnologie DNT« hervor: »Ein wesentliches Ziel dieses Innovationsclusters ist die Stärkung der regionalen Forschungs- und Entwicklungskompetenzen im Nutzfahrzeug-Bereich. Der Cluster verbessert die Wettbewerbsposition der beteiligten Unternehmen auf europäischen und weltweiten Märkten und leistet damit einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region.«

Einen entscheidenden Beitrag zu den Forschungsarbeiten dieses Innovationsclusters leistet das Herzstück des neuen Atriums, das RoboLab – bestehend aus Schaltzentrale und schwenkbarer Baggerkabine in Originalgröße. In einer darüberliegenden Kuppel wird das mögliche Arbeitsumfeld simuliert, typischerweise Arbeitsszenarien von Baumaschinen. Im Mittelpunkt steht aber der Mensch als Bediener, der mit seinem Verhalten großen Einfluss hat auf die Lebensdauer von Maschinen – und das ist das Alleinstellungsmerkmal des Lauterer RoboLabs, denn bisher wurde der Mensch in der Simulation vernachlässigt. Auch die Ultraschall Imaging-Gruppe des ITWM profitiert vom Anbau. Die neuen Räumlichkeiten mit deutlich vergrößerter Laborfläche bieten bessere Rahmenbedingungen für ihre Forschungsarbeiten zur Prüfung großer und schwer prüfbarer Bauteile, wie zum Beispiel große Schiffsschrauben.

Abschließend konnten die Gäste der Einweihungsfeier den Roboter im Einsatz erleben und die transparente Architektur des Anbaus auf sich wirken lassen.